Bd. 2 Nr. 2 (2022): Lessons Learned

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Das vierte Heft des Lessons Learned Journals, die zweite Ausgabe im zweiten Volume. Das bedeutet, genau genommen, einen Meilenstein für die Entwicklung des Journals. Mit diesem Heft ist ein Zustand erreicht, in dem in zwei Jahren hintereinander zwei Ausgaben pro Jahr erschienen sind. Diese nun quasi etablierte Struktur zeigt gleichzeitig das Interesse, das an der Weiterentwicklung der Lehre auch nach dem Ende der Corona Pandemie existent ist. Damit wird dieses Interesse nicht nur von den Notwendigkeiten, die die Corona Pandemie erzeugt hat, getrieben, sondern es hat sich eine intrinsische Bereitschaft zur Modernisierung universitärer Lehre entwickelt.

Das aktuelle Heft zeigt, dass diese Entwicklung weit über die Fakultät Maschinenwesen, in der das Lessons Learned Konzept seinen Ursprung hat, und weit über die TU Dresden hinaus an Bedeutung gewonnen und Interesse gefunden hat.

In diesem Heft wird der erste Teil der vierten Lessons Learned Konferenz publiziert. Der zweite Teil, der die weiteren Beiträge zur Lessons Learned IV enthält, ist im Frühsommer 2023 geplant. Damit ergibt sich die zukünftige Struktur für die Ausgaben des Journals: Es werden regelmäßig zwei Ausgaben aus einer Lessons Learned Konferenz entstehen. Eine wird ca. ein halbes Jahr nach der Konferenz zum Jahresende erscheinen, die zweite im darauffolgenden Frühjahr. Damit trägt das Journal in seiner Struktur der Arbeitsbelastung Rechnung, der Lehrende heutzutage an den Universitäten ausgesetzt sind. Ungeachtet dessen können sich jetzt alle Beitragenden den Zeitpunkt für die Publikationen ihres Beitrags zur Konferenz aussuchen und in ihre Arbeitspläne eintakten. Das soll es ermöglichen, in Zukunft die wertvollen Ergebnisse, die sich aus der Weiterentwicklung der Hochschullehre ergeben, umfassend zu erfassen und zur Verfügung zu stellen.

Inhaltlich gesehen zeigt das aktuelle Heft, dass die Entwicklung neuer Lehrkonzepte unter Verwendung digitaler Komponenten nach der Corona Pandemie nicht nachgelassen, sondern eher zugenommen hat. Deutlich wird dabei auch, dass das Bemühen, den Einsatz digitaler Elemente mit der Präsenzlehre zu verbinden und damit den akademischen Austausch in Präsenz im Fokus zu behalten, ungeachtet der Erneuerung einzelner Lehrkomponenten durch digitale Elemente eine zentrale Rolle eingenommen hat. Zudem zeigt sich, und dies ist auch schon aus den Titelbildern der Beiträge zu erkennen, dass die Weiterentwicklung modernisierter Lehrkonzepte flächendeckend von Evaluation begleitet wird. D. h. die neue Entwicklung von Komponenten universitärer Lehre wird unter Berücksichtigung der studentischen Perspektive durchgeführt und die entwickelten Komponenten werden auf Basis der Erfahrungen, die aus den Evaluationen gewonnen wurden, optimiert.

Durch den Design Based Research Ansatz, der aus vielen Artikeln deutlich wird - auch wenn dieser Begriff in der Regel nicht verwendet wird – behält der Name des Journals auch nach der Pandemie seinen Sinn. Es geht nicht mehr nur darum, die Lessons Learned zu beschreiben, die aus der Pandemie entstanden sind. Es geht vielmehr darum, die Lessons Learned zu diskutieren, die aus der Erneuerung der Lehre in Wechselwirkung mit den Studierenden entstehen und die entsprechenden Erfahrungen zu teilen und verfügbar zu machen.

Aber diese Ausgabe zeigt nicht nur aktuelle Entwicklungen in der Verwendung digitaler Komponenten in der Hochschullehre auf. Vielmehr zeigt sich im Artikel von Cornelia Breitkopf, dass digitale Komponenten in der Lehre nichts wirklich Neues sind. Zehn Jahre ThermoE sind ein Zeichen dafür, dass die Möglichkeiten digitaler Lehre immens groß und nachhaltig sind. Sie zeigen gleichzeitig, dass es an den Hochschulen eine Trägheit in der Umgestaltung universitärer Lehre gibt, da bereits vor zehn Jahren die entsprechenden Möglichkeiten aufgezeigt, aber nicht erkannt wurden. Jetzt kann von diesen immensen Erfahrungen gelernt werden!

In diesem Sinne freuen wir uns, Sie im Sommer 2023 zur fünften Lessons Learned Konferenz in Dresden begrüßen zu können, deren Beiträge in den Ausgaben zum Ende 2023 und Beginn 2024 in schriftlicher Form vorliegen werden.

 

Stefan Odenbach

Veröffentlicht: 2022-12-28

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